Die Krankheit

Häufiger als Du denkst! Ca. 10% der Frauen leiden an Endometriose. Das ist viel. Schau Dich also mal im Hörsaal, in der U-Bahn oder im Kaufhaus um, jede 10te ist betroffen. Diese Zahl zeigt uns doch aber auch: Nicht alle von ihnen leiden bestialisch, nicht alle bleiben kinderlos, nicht alle müssen ständig operiert werden oder sind im Alltag stark eingeschränkt. Die Krankheit ist in jeder Hinsicht unberechenbar und zeigt sich mit vielen Gesichtern. Das ist nicht nur schlecht, sondern kann auch positiv sein, denn: Es gibt auch Frauen die beschwerdefrei sind oder es werden. Daran solltest Du immer denken.

Was ist Endometriose?

Gebärmutterschleimhaut ähnliches Gewebe lagert sich bei der Endometriose ausserhalb der Gebärmutter an. Da gehört es natürlich nicht hin, deshalb macht es Probleme. Der Einen mehr, der Anderen weniger. Das kommt ganz darauf an, wo genau es sitzt. Am liebsten sitzt es in den Eierstöcken, der Blase, am und im Darm, im Douglas Raum und im Bauchraum. Das Gewebe ist aus medizinischer Sicht zwar gutartig, aber trotzdem hochgradig gemein.

Was macht Endometriose?

Das fiese an diesem Gewebe ist, dass es im Verlauf des Zyklus die Gebärmutter imitiert. Es ist hormonaktiv, wächst also im Zyklusverlauf mit der Gebärmutterschleimhaut an, blutet während der Periode in den Bauchraum ab und vor allem krampft und schmerzt es mit der Gebärmutter mit und verursacht dabei brutale Schmerzen. Allerdings nicht bei jedem, es gibt Frauen, deren Bauchraum ist voller Endo- Herde und die merken null Komma nix. Dennoch passiert auch bei Ihnen dasselbe: Die Herde führen zu Entzündungen, Verwachsungen und beeinträchtigen schlimmsten Falls die beteiligten Organe und die Fruchtbarkeit. Eine relativ große Anzahl der Patientinnen haben Probleme damit, schwanger zu werden. Aber nicht panisch werden, das betrifft längst nicht alle.

Symptome

  • Starke Unterleibs-Schmerzen kurz vor und während der Blutung
  • Krämpfe/ Koliken während der Blutung
  • Schmerzausstrahlung in den Rücken
  • Blasenprobleme während der Blutung
  • Darmprobleme während der Blutung
  • Schmerzen beim Sex oder danach

Wie entsteht Sie?

Jetzt kommt folgerichtig die Frage danach, wie das Gewebe dorthin kommt. Die Frage kann leider niemand recht beantworten. Es gibt diverse Theorien, aber keine Belege. Das liegt auch nicht zuletzt daran, dass die Forschung nicht sonderlich unterstützt wird und man somit irgendwie nur in Babyschritten voran kommt um das Geheimnis zu lüften. Leider Gottes kann man aber auch erst wirklich helfen, wenn man weiß, wie die Endometriose Herde entstehen.

Wie wird Sie diagnostiziert?

Es gibt nur eine einzige Art die Endo zu diagnostizieren und das ist die Bauchspiegelung unter Vollnarkose. Natürlich wird der Gynäkologe eine Ultraschall und Tastuntersuchungen voranschicken, diese sind jedoch nicht aussagekräftig. Es gibt zahlreiche Patientinnen, bei denen der Befund nach den Erkenntnissen des Ultraschalls und der Tastuntersuchung absolut nicht absehbar war.

Ist Endometriose heilbar?

Nach derzeitigem Forschungsstand: Nein.

Wie sieht die Therapie aus?

Es gibt eine klassische konservative Therapie aus 3 Säulen:

  • Pille
  • OP
  • Hormontherapie

Und es gibt eine alternative Therapie die vor allem auf Ernährung basiert. Ihr könnt die Einzelheiten dazu unter dem Reiter Therapie nachlesen.

Gibt es spontane Stillstände oder Besserungen?

Scheinbar ja. Also unter der Pille scheinen sehr viele Betroffene deutliche Erleichterung zu spüren. In der Schwangerschaft sowieso. Grund sind natürlich die Hormone. Theoretisch würde also eine Dauerschwangerschaft oder eine Dauerpilleneinnahme die perfekte Lösung sein. Bei einigen Frauen kehren die Herde nach der OP nie mehr wieder. Leider ist das nur ca. ein Drittel. Einige Frauen sind nach der Schwangerschaft sehr lange befreit oder komplett beschwerdefrei. Wie schon gesagt, die Endo ist in jeder Hinsicht unberechenbar. Alles ist möglich.

Infomaterial

Infomaterial über die Erkrankung findet ihr bei der Endometriosevereinigung. Ich verlinke Euch die Seite mit dem kostenfreien Download der Broschüren hier.