Vor der OP
Vorgespräch
Vor der OP, gibt es eine Voruntersuchung (Ultraschall, Blutuntersuchung, Tastuntersuchung) und ein Vorgespräch. Das erfolgte bei mir 3 Tage vor dem Eingriff. Zum selben Zeitpunkt hatte ich das Anästhesie- Gespräch für die Vollnarkose. Du wirst über alle Risiken aufgeklärt und erhält einen Vorbefund. Du kannst in diesem Vorgespräch klären, ob eventuell gleich eine Gebärmutterspeigelung und eine Prüfung der Durchlässigkeit der Eileiter mitgemacht werden kann. Denn falls Du einen Kinderwunsch und Endometriose hast, würde diese Untersuchungen einen zweiten Eingriff erforderlich machen, sofern Du nicht schwanger wird. Deshalb versucht man dies möglichst mit einem Abwasch zu erledigen. Meine Frauenärztin hat vorsorglich beides bereits auf der Überweisung ins Krankenhaus mit angewiesen. Ich hatte dann ein paar Tage Zeit mir zu überlegen, ob ich das möchte und habe es dann auch mitmachen lassen. Das habe ich nicht bereut.
Am Tag der OP
Am Tag der Op bekam ich ein Medikament, welches ich 4 Std vor dem Eingriff nehmen sollte. Es könne Schmerzen wie Regelschmerzen auslösen hat man mir im Vorgespräch gesagt und geraten, eine Ibuprofen 800 dazu zu nehmen. Regelschmerzen waren für mich natürlich ein rotes Tuch und so nahm ich die Tablette erst im Krankenhaus ein, als ich mein Zimmer bezog und nicht schon während der Fahrt. Zum Glück. Denn diese Tablette löste diese Art von Regelschmerz aus, wegen der ich mich überhaupt nur operieren lassen wollte. Es endete innerhalb von 20 Minuten trotz der vorher eingenommenen IBuprofen 800 am Schmerztropf. Diesmal mussten 3 weitere Medikamente durch den Tropf geschossen werden ehe ich Erleichterung verspürte und erschöpft einschlief. Eines davon war mein geliebtes Buscopan. Später werde ich geweckt und in den OP gefahren. Davor braucht eigentlich niemand Angst haben, es gibt schon auf den Weg in den OP ein Beruhigungsmedikament, welches so gut wirkt, dass man quasi alles recht tiefenentspannt mitmacht, bis die Vollnarkose kommt. Dann geht der Film aus und auch erst wieder an, wenn alles längst vorbei ist. Also: Vor allem könnt ihr ein bisschen Angst haben, aber nicht vor der Narkose, die ist echt euer Freund.
Nach der OP
Aufwachen
Aufwachen war für mich nicht so einfach. Ich habe mich oft übergeben und habe einige Filmrisse. Ich denke, ich habe den Rest des Tages damit verbracht zu schlafen, mich zu übergeben und nur durch sehr kurze Wachphasen den Schlaf zu unterbrechen. Das muss aber nicht allen Mädels so gehen. Man darf nicht vergessen, dass ich bereits vor der OP sehr viele Schmerzmittel erhalten habe, man nüchtern bleiben musste und mein Magen deshalb wohl stark strapaziert war. Einen Tag nach der OP war alles wieder super. N
Drainage
Vielleicht wachst Du auch, so wie ich, mit einem Schlauch im Bauch auf, an dessen Ende ein Beutelchen hängt. Keine Panik, dass tut nichts und auch nicht weh, es dient einfach dazu, das Blut aus dem Bauchinnenraum nach außen zu leiten. Nach 2 Tagen wird das meist entfernt. So war es auch bei mir. Das Ziehen des Schlauches zwackt kurz, also circa 2 Sekunden. Ehe Du Dich darüber beschweren kannst ist es schon vorbei. Manche Mädels, gerade die, die starke Darmbeteiligung haben, müssen auch mit einem vorübergehenden künstlichen Darmausgang rechnen, allerdings ist dies seltener und wird vorher auch besprochen. Auch wenn dem so ist: Bleibt ganz tapfer, das Ding wird wieder zurückverlegt und dient nur dazu, dass sich euer Darm erholt. Es ist unangenehm, aber zeitlich begrenzt!
Blutung
Ich hatte kaum Blutungen nach der Op, jedoch schon ein bissel und auch ein paar Tage. Ihr dürft auf keinen Fall Tampons benutzen während der Zeit nach der OP! Damit ihr alles zu Hause habt, was ihr benötigt, solltet ihr Euch also vor der OP schon Binden, Schmerzmittel und Pflaster besorgen.
Schmerzen
Nach der OP tut Dir alles weh, das ist leider Fakt. Besonders in den Schultern und unter dem letzten Rippenbogen sind die Schmerzen stark und auch unangenehm, was daher rühert, dass ein Nerv, der aus dem Bauchraum hinauf zum Rippenbogen und zur Schulter führt, durch das während der OP verwendete Gas mächtig gereizt wird und ein paar Tage lang Terror macht. Mir hat das natürlich erstmal keiner erzählt, erst als ich nach der Schwester geklingelt habe um zu berichten, dass ich glaube, meine Lunge wäre verletzt.
Dicker Bauch
Der dicke Bauch verschwindet, sobald das Gas vollständig entwichen ist. Das kann schonmal 3 Tage dauern und tut vor allem an den Schultern und in den Rippen weh.
Gelber Bauch
Der ganze Bauch und die Oberschenkel sind gelb / orange wenn ihr aufwacht. Das ist eine Betaisodona Lösung, mit der die Haut vor dem Eingriff bestrichen wird. Da seid ihr aber schon in der Narkose und merkt es nicht mehr. Das ganze dient einfach der Desinfektion der Haut für die sterilen Abläufe während der OP. Warum ich das überhaupt erwähne: Das Zeug geht beim Waschen schlecht ab. Schrubbt nicht ewig daran rum, nach 3x duschen ist es von allein weg.
Zyklus
Der Zyklus war bei mir erst einmal voll durcheinander. Oder nein, vielleicht ist durcheinander das falsche Wort, denn irgendwie war er sehr zuverlässig, nur eben in einem anderen Rhythmus als erwartet. Ich wurde einen Tag vor Eisprung, also in der Zyklusmitte operiert. Folglich hatte meine Periode ca. 14 Tage nach dem Eingriff einsetzen müssen. Statt dessen setzte sie exakt 28 Tage später ein. Die OP hatte also quasi den Zyklus auf Null gesetzt, die Blutung, die ich nach der OP hatte, entsprach quasi der Monatsblutung.
Im Krankenhaus
Du bleibst ca 2-3 Tage im Krankenhaus. Bei mir waren es drei. Schon am Tag nach der OP darfst Du aufstehen, sollst Du sogar. Am dritten Tag danach darfst Du auch schon duschen. So war es zumindest bei mir und bei vielen anderen. Wer eine sehr lange und schwere OP hinter sich hat, bleibt natürlich länger und muss sich entsprechend mehr schonen.
REHA
Was viele nicht wissen: Es gibt einen Anspruch auf Reha nach einer Endometriose-Sanierung, wenn diese sehr aufwendig war und die Endometriose sehr ausgeprägt. Diese Reha kann aber leider nur von den Sozialarbeitern des Krankenhauses beantragt bzw. vom Krankenhaus verordnet werden und auch nur solange ihr im Krankenhaus seid! Ihr müsst davon also schon wissen ehe ihr euch operieren lasst, damit ihr im Fall der Fälle nach der OP Euren Arzt auf eine Reha ansprechen könnt und alles in die Wege leiten lassen könnt. Seid ihr erst einmal zu Hause, ist es zu spät. So war es auch bei mir, aber ich wäre aber wohl aufgrund meiner relativ komplikationslosen Operation ohnehin nicht anspruchsberechtigt gewesen.